LAUSITZER FOTOTAGE
Das Projekt Lausitzer Fototage
Ein Projekt des Projektfonds Kulturplan Lausitz
3. Lausitzer Fototage in Lieberose vom 7. bis 14. September 2025
im Bürgerzentrum Darre in Lieberose
Das Projekt
Bei den Lausitzer Fototagen handelt es sich um ein Projekt, das den kulturell-gesellschaftlichen Diskurs während des Transformationsprozesses der sächsisch-brandenburgischen Region sinnvoll begleitet und kreativ mitgestaltet. Das Projekt fördert einen zukunftsorientierten Blick und stärkt die innere Identität der beteiligten Menschen. Es eröffnet zudem die überregionale Kommunikation zu Problemen, um die es derzeit in der Lausitz geht. Die Zielsetzung lautet :
den Problemen nicht auszuweichen, die anstehende Strukturentwicklung kommunikativ zu transportieren und gleichzeitig die Lausitz noch bekannter zu machen und dabei möglichst Interesse, Unterstützung und Nachvollziehbarkeit zu generieren. Mit den künstlerischen Fotografien, die vor Ort entstehen, ergibt sich in der Fortsetzung ein bedeutsamer Bilder-Fundus, der als Dokumentation zu einer jederzeit abrufbaren Rückschau auf eben diese Prozesse des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels wird. Die Lausitzer Fototage sollen im Spätsommer 2025 zum 3. Mal stattfinden. Sie haben sich in den letzten beiden Jahren in der Region etabliert und sind in dieser Umbruchsregion einmalig.
weiterlesen
Der Gedanke der Sichtbarmachung von Umbrüchen, Problemen und Lösungen in der Lausitz mit den Mitteln von Kunst und Kommunikation in Zeiten der Transformation ist für Künstler*innen von großem Interesse, als Herausforderung findet er seinen Widerhall in der öffentlichen Wahrnehmung. Der Einfluss unserer Arbeit ist auch daran abzulesen, dass die Organisatoren des Lausitz Festivals die Qualität erkannten und die Kooperation mit uns suchten. Auch die regionale Presse und der Rundfunk nahm regen Anteil an den Ausstellungen und den Aktivitäten des Symposions. Die Eröffnung unserer Ausstellung fiel mit dem von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Dahme-Spreewald veranstalteten Lieberose-Tag zusammen.
Fotografie ist ein populäres Medium. Spätestens seit dem man mit unseren Smartphones fotografieren kann, tut das jeder. Nach Lieberose eingeladene Fotografinnen und Fotografen, allesamt Vertreter der künstlerischen Fotografie, zeigen in ihren Bildern ihre subjektive Herangehensweise an den Gegenstand und im Umgang mit dem Medium. Um das zu vertiefen und weiteres Verständnis zu gewinnen, bieten einige der anwesenden Fotografen während der Woche Fotografiekurse in Schulen und Vereinen an. Öffentliche Vorträge über Probleme mit der Transformation, aber auch über aktuelle Tendenzen in der Fotografie, regen zu Diskussionen an. Vor Ort werden die Bedürfnisse in den Institutionen erfragt, Möglichkeiten eruiert und ihnen so Angebote gemacht.
Die Zusammenarbeit mit Vereinen vor Ort wurde ausgeweitet, hat sich sehr bewährt und wird fortgeführt werden. Das waren der Förderverein Lieberose e. V., das Familienzentrum Lieberose (FIZ),die Naturwelt Lieberoser Heide GmbH, die Oberförsterei und die jazzwerkstatt Peitz. Als weiterer Ausstellungsort kam der Atelierhofes Werenzhain bei Doberlug-Kirchhain und der Schlosspark Pulsnitz /Oberlausitz hinzu.
Durch das Symposion mit Fotografinnen und Fotografen aus der Lausitz und aus Berlin gelang es, das Bild der Lausitz zu verbreiten und landesweit Interesse zu wecken.
Das Zustandekommen der Auswahl der Einzuladenden ist ebenfalls einmalig : die Kuratoren Schirmer und Warnke wählen 5 namhafte und gestandene Fotografinnen und Fotografen aus. Die Ausgewählten wiederum laden jeweils eine jüngere Fotografin oder einen Fotografen ein. Das stellt eine Würdigung und Förderung der jungen Fotografenszene dar.
Dem Wandel in der Lausitz auf der Spur
Lieberose. Dicker Nebel liegt am Morgen über der Stadt – die
Sonne wird später am Tag noch einmal für sommerliche Temperaturen sorgen. Doch der Herbst schickt seine Boten. Einen Teilnehmer der 3. Lausitzer Fototage freut der Nebel besonders : Ludwig Spaude fotografiert Nebelwälder auf allen Kontinenten und zeigt in der Galerie der Darre Aufnahmen, die im Rahmen seines Studiums an der Ostkreuzschule für Fotografie entstanden sind. Spaude nimmt auf Vorschlag von Hans-Christian Schink am Symposion teil, zu dem zum dritten Mal die Kuratoren Herbert Schirmer und Uwe Warnke eingeladen haben.
weiterlesen
Das Prinzip ist geblieben : Fünf namhafte Fotokünstler konnten gewonnen werden, die ihrerseits fünf junge Fotografinnen und Fotografen für die Teilnahme vorgeschlagen haben. Der Erfahrungsaustausch ist Teil des Symposions und so gab es am ersten Tag eine lebhafte Diskussion zu den fotografischen Arbeiten, die jeder mitgebracht hatte. Mit Ute Mahler und Horst Mahler sind diesmal zwei Persönlichkeiten der deutschen Fotografie dabei, die jeweils nicht nur ein umfangreiches fotografisches Werk geschaffen haben. Ihre Namen sind mit der Fotografenagentur Ostkreuz und mit der Ostkreuzschule Berlin verbunden. Nach Jahren mit unterschiedlichen Schwerpunkten in ihrer fotografischen Arbeit entschieden sie sich 2008, unter einer Autorenschaft zu fotografieren.
Im Galerie-Gespräch in der Symposium-Runde berichteten sie von dem im Jahr 2019 begonnen Projekt „An den Strömen“. Wie Ute Mahler erklärte, haben sie gemeinsam Ströme fotografiert, die über 500 Kilometer lang sind und im Meer enden. „Flüsse sind die am meisten gefährdeten Habitate weltweit“, sagte sie. Zwei europäische Ströme konnten bisher nicht fotografiert werden : Don und Dnepr. „Ihr Fehlen steht für menschengemachte Katastrophen – die aktuellen Kriege“, ergänzte Werner Mahler.
Die nach Lieberose eingeladenen Fotografinnen und Fotografen sind Vertreter der künstlerischen Fotografie und zeigen in ihren Bildern die subjektive Herangehensweise an den Gegenstand und im Umgang mit dem Medium – darauf verweisen die Kuratoren. Die temporäre Ausstellung in der Galerie der Darre macht das in der Vielfalt der präsentierten Arbeiten deutlich. Interessierte konnten diese Ausstellung bis zum 13. September besuchen.
Bis zum 14. September gehörten die Foto-Künstler, die die Welt durchs Objektiv ihrer Kamera sehen, zum Straßenbild in Lieberose und Umgebung. Freundliche Gespräche mit Passanten oder über den Gartenzaun hat es dabei gegeben. Um diese Kontakte erweitern zu können, waren Lieberoser und Anwohner der Nachbargemeinden eingeladen, die Veranstaltungen in der Darre zu besuchen.
Der Förderverein Lieberose unterstützt das Symposion auch in diesem Jahr wieder organisatorisch. Eine Kooperation hat sich mit der Stiftung Wildnis ergeben. Projektmanager Wildnis Alexander Haase führte die Fotografinnen und Fotografen kenntnisreich um den Bergsee – auf dem in dieser Saison neu entwickelten Rundweg „Libelle“ und zuletzt durch die Lieberoser Wüste.
Ingrid Hoberg, PR Managerin der 3. Lausitzer Fototage
Die 3. Lausitzer Fototage werden veranstaltet vom
Förderverein Lieberose e.V.
www.lieberose-niederlausitz.de/foerderverein
gefördert vom
Projektfonds Kulturplan Lausitz

unterstützt von der

Zu den 3. Lausitzer Fototagen sind eingeladen diese Fotografenpaare :
Ute Mahler, Lehnitz/Oranienburg & Meret Eberl, Berlin
Werner Mahler, Lehnitz/Oranienburg & Antine Yzer, Hamburg, Bremen, Berlin
Frank Höhler, Dresden & Sven Gatter, Hannover
Hans-Christian Schink, Lindetal & Ludwig Spaude, Berlin
Claus Bach, Weimar & Andreas Beetz, Berlin
Foto : Ingrid Hoberg
von links :
Antine Karla Yzer, Hans-Christian Schink, Frank Höhler, Meret Eberl, Ludwig Spaude, Claus Bach, Ute Mahler, Andreas Beetz, Werner Mahler, Sven Gatter,
die Kuratoren : Herbert Schirmer und Uwe Warnke
Die Kuratoren

Herbert Schirmer
lebt in Lieberose (Spreewald), arbeitet als Kunst-und Kulturmanager, Ausstellungskurator, zahlreiche Veröffentlichungen, 1990 Kulturminister der DDR (in der ersten freigewählten und zugleich letzten Regierung der DDR).

Uwe Warnke
lebt in Berlin, Autor, Verleger, Kurator. 1982 Gründer der ersten illegal erschienenen Künstlerzeitschrift in der DDR, Entwerter/Oder. Seit 1990 Ausstellungen zur Poesie des Untergrunds, zur Buchkunst und zur zeitgenössischen Fotografie.